Mittwoch, 17. Juni 2015

Cimetière american et Cimetière allemand

Heute sind wir weitergefahren, um noch ein bißchen mehr von Luxemburg zu sehen. Gelandet sind wir in Fuussekaul auf einem Stellplatz vor einem Campingplatz, der anscheinend sehr beliebt ist. War ein Tipp aus unserer Womozeitung. Was man hier so machen kann wissen wir nicht, aber evtl. fahren wir morgen auch schon weiter, also egal.



Da hier eine Imbissbude gleich nebenan steht, konnten wir heute mal unsere Moules à l' Indienne als "Moules Frites" essen, so wie sie in Frankreich meistens serviert werden. Mmmmmh lecker!
Auf dem Weg hierher haben wir erst einmal zwei Soldatenfriedhöfe besucht. Zuerst den amerikanischen, wo knapp 6000 Soldaten begraben liegen, aus zwei Weltkriegen und dann den deutschen, wo ca. 9000 Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben. (Davon wurden ca 4000 aus ganz Luxemburg umgebettet, von der deutschen Kriegsgräberfürsorge.)



Der amerikanische Friedhof wirkte imposant, weitläufig, aber auch etwas künstlich. Der Rasen sehr akkurat, die Marmorkreuze für die einzelnen Soldaten glänzten schneeweiß in der Sonne und zufällig bekam ich auch noch zwei Lieder mit, die genau Mittags um 12 Uhr laut abgespielt wurden. Insgesamt alles sehr würdevoll und natürlich traurig. In dem Gästebuch, welches in der Kapelle auslag, hatten sich auch sehr viele amerikanische Besucher eingetragen. Der Friedhof wird vom amerikanischen Staat aufrechterhalten.



Der deutsche Friedhof, auf dem nun doppelt so viele Soldaten begraben waren, wirkte ähnlich und doch auch völlig verschieden. Die Kreuze welche immer für vier Soldaten standen, waren wohl aus grauem Granit, der Rasen auch sehr gepflegt (kam aber mit dem anderen Rasen nicht mit). Hier standen einige große schattenspendende Bäume zwischen den Gräbern und das hatte irgendetwas tröstliches, nicht so künstliches. Das Gästebuch wiederum hatte wenige deutsche Einträge. Was wiederum einen deutschen Besucher sehr aufgeregt hat, und er im Buch den ausländischen Besuchern gedankt hat, daß sie auch der deutschen Soldaten gedenken, die ja auch nicht alle freiwillig in den Krieg gezogen sind. Er schäme sich als Deutscher für die Deutschen, daß so wenige der Toten gedenken.
Wenn man auf diesen Friedhöfen steht, dann möchte man ihm wohl Recht geben. Aber dazu hat bestimmt jeder seine eigenen Ansichten. Die deutschen Friedhöfe werden von der Kriegsgräberfürsorge instant gehalten und sind größtenteils auf Spenden angewiesen. Der Friedhof wurde übrigens von den Amerikanern angelegt, sie haben die deutschen Gefallenen ebenso geborgen wie ihre Eigenen.
Danach sind wir noch zum Flughafen von Luxemburg Stadt gefahren, um ein wenig Planespotting zu betreiben. Waren aber nicht so viele Flieger unterwegs wie gestern Abend. Dafür kamen wir ein wenig mit einem jungen Luxemburger ins Gespräch, der uns etwas über das Schulsystem, die Einwanderer, die Wohnsituation etc. erzählte. War sehr interessant, mal mit einem Einheimischen zu sprechen, der der deutschen Sprache mächtig ist. Die Luxemburger sprechen alle französisch, deutsch und luxemburgisch. Die Glücklichen!

2 Kommentare:

  1. Der amerikanische Friedhof erinnert mich an Arlington, kenne ich zwar nur aus Berichten, aber die schneeweißen Kreuze sehen genauso aus !!
    Man könnte meinen, der deutsche Friedhof sei schon viel älter, bedingt durch den grauen Granit. Aber du hast Recht, er sieht etwas natürlicher aus, wenn man es überhaupt so beschreiben kann. Unvorstellbar das zu jedem Kreuz, vier Soldaten gehören !!!!
    Habt ihr euch auch in die Gästebücher eingetragen ???

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  2. Diese mit dem Lineal angelegten amerikanischen und deutschen Friedhöfe sind doch meist Soldatenfriedhöfe. Diese weissen Kreuze sind auch auf den amerikanischen allgemeinen Cemeteries üblich, nur stehen sie da nicht unbedingt in so geraden Reihen. Ausserdem sind die Grabsteine-oder Kreuze dort sehr oft mit Blumen und Kerzen geschmückt. Ausser die Friedhöfe aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, da stehen diese Grabsteine, die oft einen Totenkopf oben drauf haben.

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